Bildbeschreibung: Illustration, die den Einfluss des Yarkovsky-Effekts auf die Oberfläche eines Asteroiden zeigt. Wir beobachten Bereiche mit Absorption von Sonnenlicht und asymmetrischer thermischer Reemission, die aufgrund des Yarkovsky-Effekts einen leichten Schub erzeugen. Quelle :AstronooKI.
L'Sonnenenergiebeeinflusst Asteroiden maßgeblich durch dieYarkovsky-Effektwas ihre Umlaufbahn und ihre Rotation verändert. Der Yarkovsky-Effekt ist eine nichtgravitative Kraft, die auf die Absorption und Wiederemission von Sonnenlicht als Wärme durch einen Asteroiden zurückzuführen ist.
Wenn ein Asteroid der Sonne ausgesetzt ist, absorbiert seine Oberfläche Sonnenenergie. Indem es sich um sich selbst dreht, gibt es diese Energie in Form von Infrarotstrahlung wieder ab, die einen schwachen Schub ausübt. Dieser Schub verändert die Umlaufbahn des Asteroiden sehr langsam.
Der Effekt hängt von der Größe, Form, Rotation und Zusammensetzung des Asteroiden ab. Bei kleinen Asteroiden (< 10 km) kann dieser Effekt messbare Veränderungen der Umlaufbahn auf Zeitskalen von Millionen von Jahren verursachen. Der Yarkovsky-Effekt kann sie näher an die Sonne oder weiter von ihr entfernen und so ihre Flugbahn und ihre Orbitalstabilität verändern.
Der Yarkovsky-Effekt übt eine sehr schwache, aber konstante Kraft auf den Asteroiden Apophis (370 m Durchmesser) aus, dessen Gefahr eines Aufpralls auf die Erde nicht zu vernachlässigen ist. Obwohl diese nicht-gravitative Kraft kurzfristig unsichtbar ist, kann sie im Laufe der Zeit zu Bahnverschiebungen führen.
Aktuelle Schätzungen deuten darauf hin, dass der Yarkovsky-Effekt über Zeiträume von mehreren Jahrtausenden eine Variation seiner Flugbahn um mehrere hundert Kilometer hervorrufen könnte. Dies bedeutet, dass die Größe des Effekts zwar im Vergleich zu anderen Gravitationskräften gering erscheint, auf langen Zeitskalen jedoch erheblich wird.
Jegliche Änderungen in der Umlaufbahn von Apophis aufgrund des Yarkovsky-Effekts tragen zu einer besseren Genauigkeit der Vorhersagen möglicher Auswirkungen auf die Erde bei.
Der YORP-Effekt (Yarkovsky-O'Keefe-Radzievskii-Paddack) ist eine Erweiterung des Yarkovsky-Effekts, bei dem Sonneneinstrahlung und thermische Reemission die Rotation und Ausrichtung eines Asteroiden verändern.
Unregelmäßigkeiten in der Form des Asteroiden (Krater, Vorsprünge usw.) führen zu einer Asymmetrie in der Wärmeemission. Diese Asymmetrie erzeugt ein Drehmoment, das die Rotation des Asteroiden beschleunigt oder verlangsamt. In einigen Fällen kann dies zum Zerfall führen, wenn der Asteroid eine kritische Rotationsgeschwindigkeit erreicht.
Kleine Asteroiden (< 10 km) reagieren empfindlicher auf diesen Effekt, der ihre Rotationsachse neigen oder zu ihrer Fragmentierung führen kann. Dieser Effekt spielt eine Schlüsselrolle bei der langfristigen Entwicklung erdnaher Asteroiden (NEAs).
Sublimation flüchtiger Stoffe:Eishaltige Asteroiden (insbesondere kohlenstoffreiche Asteroiden) können unter dem Einfluss der Sonnenwärme Gase freisetzen. Durch diese Sublimation können Strahlen entstehen, die ihre Flugbahn oder Rotation verändern. Es handelt sich um einen ähnlichen Mechanismus wie bei Kometen.
Thermische Veränderung:Erwärmungs-/Abkühlungszyklen aufgrund der Sonneneinstrahlung führen zu thermischen Brüchen in Oberflächengesteinen. Dieser Prozess trägt zum Zerfall von Asteroiden bei und erzeugt Trümmer und Regolith.
Veränderung der Asteroidenpopulationen:Der Yarkovsky-Effekt versetzt Asteroiden in „Gravitationsresonanzen“ mit Planeten (wie Jupiter oder Erde), von wo aus sie aus dem Sonnensystem ausgeschleudert oder auf die Erde gelenkt werden können.
Bildung von Asteroidenfamilien:Der YORP-Effekt fördert die Fragmentierung von Asteroiden und trägt so zur Entstehung von Asteroidenfamilien oder kleinen Körpern bei.
Risiken eines Aufpralls auf die Erde:Diese Effekte sind wichtig für die Vorhersage der Flugbahn erdnaher Asteroiden. Das Ignorieren dieser Kräfte kann zu Fehlern in Prognosemodellen führen.
Yarkovsky-Effekt:Eine Variation von etwa 10-4N (für einen 1 km großen Asteroiden) kann in einer Million Jahren zu Bahnverschiebungen von mehreren hundert Kilometern führen.
YORP-Effekt:Änderungen der Drehzahl liegen typischerweise in der Größenordnung von 10-8rad/s/Jahr, kann aber über Millionen von Jahren erhebliche Auswirkungen haben.
Sonnenenergie spielt eine wichtige Rolle bei der dynamischen Entwicklung von Asteroiden. Die Yarkovsky- und YORP-Effekte beeinflussen ihre Flugbahnen, ihre Rotation und sogar ihre Struktur. Diese Mechanismen sind entscheidend für das Verständnis der Entwicklung von Asteroiden im Sonnensystem und für die Einschätzung der Risiken eines Einschlags auf der Erde.