John Archibald Wheeler: der Visionär der Schwarzen Löcher und der Quantengravitation
Brillante Jugend und außergewöhnliche Ausbildung
Geboren am 9. Juli 1911 in Jacksonville, Florida,John Archibald Wheeler(1911-2008) zeigte schon früh eine außergewöhnliche Begabung für die Naturwissenschaften. Sein Vater, ein Bibliothekar, förderte seine intellektuelle Neugier, indem er ihm aus seiner Teenagerzeit fortgeschrittene wissenschaftliche Bücher schenkte.
Bildungsweg:
1927–1930: Grundstudium an der Johns Hopkins University (Abschluss im Alter von 19 Jahren)
1930–1933: Doktorat in Physik an der Johns Hopkins University unter der Leitung von Karl Herzfeld
1933–1934: Postdoktorandenstipendium an der Universität Kopenhagen (Zusammenarbeit mit Niels Bohr)
1935–1938: Postdoktorandenstipendium an der University of North Carolina
Im Alter von nur 21 Jahren veröffentlichte Wheeler seine erste wissenschaftliche Arbeit über Lichtstreuung und demonstrierte damit bereits einen innovativen Ansatz für die theoretische Physik.
Bahnbrechende Beiträge zur theoretischen Physik
1. Die Theorie der Kernspaltung
In Zusammenarbeit mit Niels Bohr entwickelte Wheeler die erste Theorie der Kernspaltung:
1939: Veröffentlichung des Flüssigkeitstropfenmodells zur Erklärung der Kernspaltung
Sagt die Möglichkeit von Kettenreaktionen voraus (Basis der Atombomben)
Mitarbeit am Manhattan-Projekt (1942-1945) in Hanford
Nach dem Krieg wurde er ein Verfechter der nuklearen Rüstungskontrolle
2. Allgemeine Relativitätstheorie und Schwarze Löcher
Wheeler revolutioniert unser Verständnis von Schwerkraft und Schwarzen Löchern:
1957: Einführung des Begriffs „Schwarzes Loch“ zur Beschreibung von Gravitationssingularitäten
1960er Jahre: Entwickelt die Theorie der „dynamischen Geometrie“ (Raumzeit als dynamische Einheit)
Arbeitet mit Einstein an einer einheitlichen Feldtheorie
Schlägt das Konzept des „Wurmlochs“ als Lösung für Einsteins Gleichungen vor