Venus, der zweite Planet im Sonnensystem, fasziniert mit seinen extremen Bedingungen und seiner anfänglichen Ähnlichkeit mit der Erde. Seit den 1960er Jahren wurden zahlreiche Raumsonden entsandt, um seine dichte Atmosphäre, chemische Zusammensetzung und Geologie zu untersuchen. Diese Missionen ermöglichten die Beobachtung von Phänomenen wie dem extremen Treibhauseffekt, Schwefelsäurewolken und aktiven Vulkanen. Die Sonden wurden von verschiedenen Raumfahrtagenturen gestartet, darunter auch von der sowjetischenSergej Koroljow(1907-1966) und NASA.
Die ersten Missionen zur Venus waren sowjetische ProgrammeVeneraund amerikanischMarinieren. Die Venera-Sonden waren die ersten, die in die Atmosphäre eindrangen und Bilder von der Oberfläche übermittelten. Neuere Missionen, wie zAkatsukivon der japanischen Agentur JAXA, untersuchte das Klima und die oberen Wolken.
Die Venus-Sonden sind mit verschiedenen Instrumenten ausgestattet: Spektrometer, wolkendurchdringende Radargeräte, Magnetometer und Kameras. Diese Instrumente messen Druck, Temperatur, chemische Zusammensetzung und topografische Merkmale. Der Einsatz von Radar war unerlässlich, um eine Oberfläche zu kartieren, die im sichtbaren Spektrum völlig unsichtbar war.
| Abtretung | Entwickelt von | Einführungsjahr | Art | Wissenschaftliches Ziel |
|---|---|---|---|---|
| Venera 4 | UdSSR | 1967 | Lander / Atmosphärensonde | Direkte Messung von Druck, Temperatur und Zusammensetzung der Atmosphäre |
| Venera 5 | UdSSR | 1969 | Atmosphärensonde | Atmosphärenmessungen und Temperatur |
| Venera 6 | UdSSR | 1969 | Atmosphärensonde | Atmosphärenmessungen und Dichte |
| Venera 7 | UdSSR | 1970 | Lander | Erste erfolgreiche Landung und Oberflächendatenübertragung |
| Venera 8 | UdSSR | 1972 | Lander | Atmosphärenanalyse und Oberflächenmessungen |
| Venera 9 | UdSSR | 1975 | Lander / Orbiter | Erste Bilder der Oberfläche und geologische Analysen |
| Kommt um 10 | UdSSR | 1975 | Lander / Orbiter | Stimmungsbilder und Messungen |
| Venera 13 | UdSSR | 1981 | Lander | Farboberflächenbilder und chemische Analysen von Gesteinen |
| VEGA 1 | UdSSR | 1984 | Orbiter / Ballon / Lander | Freisetzung von Ballons in die Atmosphäre, Untersuchung von Wolken und Kometenvorbeiflug |
| VEGA 2 | UdSSR | 1985 | Orbiter / Ballon / Lander | Freisetzung von Ballons in die Atmosphäre, Untersuchung von Wolken und Kometenvorbeiflug |
| Marinieren 2 | NASA | 1962 | Überblick | Erste wissenschaftliche Messungen von Temperatur und Sonneneinstrahlung |
| Marinieren 5 | NASA | 1967 | Überblick | Studium der Atmosphäre, Magnetosphäre und Ionosphäre |
| Marinieren 10 | NASA | 1973 | Schwebe-/Schwerkraftunterstützung | Einzelner Vorbeiflug zur Beschleunigung der Flugbahn zum Merkur, begrenzte atmosphärische Messungen |
| Pionier Venus 1 (Orbiter) | NASA | 1978 | Orbiter | Detaillierte Untersuchung der Atmosphäre und Radarkartierung der Oberfläche |
| Pioneer Venus 2 (Multiprobe) | NASA | 1978 | Lander / Atmosphärensonden | Messungen von Temperatur, Druck, Atmosphärenzusammensetzung und Winden |
| Magellan | NASA | 1989 | Orbiter | Vollständige Radarkartierung der Oberfläche |
| Venus-Express | ESA | 2005 | Orbiter | Studium von Klima, Wolken, Ionosphäre und atmosphärischer Struktur |
| Akatsuki | JAXA | 2010 | Orbiter | Beobachtung der oberen Wolken, Winde und Wetteraktivität |
| Galilei | NASA | 1989 | Schwebe-/Schwerkraftunterstützung | Vorbeiflug zur Beschleunigung in Richtung Jupiter, begrenzte Messungen der Atmosphäre |
| Cassini | NASA / ESA / ASI | 1998 | Schwebe-/Schwerkraftunterstützung | Vorbeiflug zur Beschleunigung in Richtung Saturn, begrenzte atmosphärische Messungen |
| BOTE | NASA | 2004 | Schwebe-/Schwerkraftunterstützung | Vorbeiflug zur Beschleunigung in Richtung Merkur, begrenzte Maßnahmen |
Quelle :ESA – Venus Express.
In den letzten Jahren haben spektroskopische Untersuchungen auf das mögliche Vorhandensein organischer Moleküle in der Atmosphäre der Venus hingewiesen, insbesondere in der Wolkenschicht in etwa 50–60 km Höhe. Im Jahr 2020 gab ein internationales Team die Entdeckung bekanntPH3, ein Molekül, das Phosphor und Wasserstoff enthält, durch Beobachtungen mit dem James Clerk Maxwell Telescope und dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA). Phosphin ist auf der Erde als potenzieller Indikator für biologische Aktivitäten in anaeroben Umgebungen bekannt.
Diese Entdeckung hat großes Interesse geweckt, da sie auf atypische chemische Prozesse oder, spekulativer, auf das Vorhandensein mikrobieller Lebensformen in den Venuswolken hinweisen könnte. Spätere Analysen zeigten jedoch, dass die dem Phosphin zugeschriebenen Signale durch nichtbiologische chemische Phänomene, wie etwa photochemische Reaktionen in der sauren Atmosphäre, erklärt werden könnten.
Zukünftige Missionen zur Venus, wie zEnVisionB. der ESA oder der amerikanischen DAVINCI+-Mission, sollen eine Klärung dieser Frage ermöglichen, indem die chemische Zusammensetzung der Wolken direkt gemessen und gezielt nach dem Vorhandensein organischer Moleküle gesucht wird.
Quelle :Greaves et al., 2020, Nature Astronomy – Phosphine on Venus.