Der Aralsee liegt in Zentralasien und erstreckt sich über zwei Länder: Kasachstan und Usbekistan. Der Aralsee, einst mit einer Fläche von 68.000 km² der viertgrößte See der Welt, hat sich in weniger als 50 Jahren in eine Salzwüste verwandelt. Sein Verschwinden ist hauptsächlich auf die Umleitung der Flüsse Amu Darja und Syr Darja zur landwirtschaftlichen Bewässerung während der Sowjetzeit zurückzuführen, was zu einem dramatischen Rückgang der Süßwasserversorgung führte.
Der allmähliche Wasserentzug hat zu einem Anstieg des Salzgehalts, zum Verschwinden der lokalen Fauna und Flora und zum Verlust der Fischereitätigkeiten geführt, die die lokale Bevölkerung ernährten. Der vom Wind aufgewirbelte Salzstaub verursacht Atemwegserkrankungen und verunreinigt die umliegenden landwirtschaftlichen Böden. Die ökologischen und sozialen Folgen sind daher katastrophal und verwandeln ein produktives Ökosystem in eine trockene Wüste.
Seit den 2000er Jahren wurde mit mehreren Projekten versucht, den Aralsee teilweise wiederherzustellen, insbesondere mit dem Bau des Kokaral-Staudamms, der die Wiederherstellung des kleinen nördlichen Aralsees ermöglichte. Lokale Eingriffe haben den Wasserstand und die Artenvielfalt verbessert, aber der Süden bleibt größtenteils Wüste und eine vollständige Wiederherstellung des alten Sees scheint unrealistisch.
| Jahr | Fläche (km²) | Volumen (km³) | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| 1960 | 68.000 | 1.100 | Ausgangszustand vor den Umleitungen |
| 1970 | 60.000 | 1.000 | Beginn massiver Bewässerungen |
| 1980 | 45.000 | 700 | Schnelle Wasserreduzierung |
| 1990 | 30.000 | 400 | Entstehung der Salzwüste |
| 2000 | 17.000 | 100 | Restaurierungsprojekte beginnen |
| 2020 | 15.000 | 80 | Der kleine nördliche Aral erholte sich teilweise |