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Letzte Aktualisierung: 22. Mai 2023

Planet Jupiter

Eigenschaften des Planeten Jupiter

Bild: Auf diesem Foto (rechtes Bild) sehen wir unten links, wie Ganymed vor dem Gasmonster Jupiter vorbeizieht.
Bildnachweis:NASA.

Eigenschaften des Planeten Jupiter

Der Planet Jupiter weist mehrere erstaunliche Merkmale auf, die ihn von anderen Planeten im Sonnensystem unterscheiden. Allein dieser Gasriese ist ein komplexes System.

Beeindruckende Größe: Jupiter ist der größte Planet im Sonnensystem. Seine Masse ist mehr als doppelt so groß wie die aller anderen Planeten zusammen. Er hat einen Durchmesser von etwa 143.000 Kilometern, etwa das Elffache des Erddurchmessers.

Turbulente Atmosphäre: Jupiter ist für seine turbulente und dynamische Atmosphäre bekannt. Es weist bunte Wolkenbänder und gigantische Wirbel auf, darunter den berühmten Großen Roten Fleck, einen gewaltigen antizyklonalen Sturm, der seit Jahrhunderten andauert.

Dunkles Ringsystem: Obwohl Jupiters Ringe viel weniger spektakulär sind als die Saturns, verfügt der Planet über ein Ringsystem aus Staubpartikeln. Diese Ringe sind relativ dunkel und von der Erde aus kaum sichtbar.

Große Satelliten: Jupiter hat mehr als 70 bekannte Monde, darunter die vier Galileischen Monde: Io, Europa, Ganymed und Callisto. Diese Monde zeichnen sich durch ihre Größe und geologische Vielfalt aus und beherbergen einige der interessantesten Umgebungen im Sonnensystem.

Intensives Magnetfeld: Jupiter hat ein extrem starkes Magnetfeld, etwa 20.000 Mal stärker als das der Erde. Dieses Magnetfeld erzeugt intensive Polarlichter und beeinflusst die Umwelt rund um den Planeten.

Komplexe interne Struktur: Jupiter besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium, seine innere Struktur ist jedoch komplex. Der Planet hat wahrscheinlich einen felsigen Kern, der von einer Hülle aus metallischem Wasserstoff und einer dicken Atmosphärenschicht umgeben ist.

Allgemeine Eigenschaften der Hauptmonde des Jupiter

Wir kennen 95 natürliche Satelliten des Jupiter, darunter 92 bestätigte, davon 72 nummerierte und 57 benannte. Jupiter ist der Planet im Sonnensystem mit der größten Anzahl beobachteter natürlicher Satelliten. Diese Monde sind Himmelsobjekte, die den Riesenplaneten Jupiter umkreisen und sich in Größe, Zusammensetzung und Eigenschaften unterscheiden. Jupitermonde werden oft nach ihrer Nähe zum Planeten und ihren Umlaufbahneigenschaften klassifiziert. Die vier größten und bekanntesten galiläischen Monde des Jupiter sind Io, Europa, Ganymed und Callisto. Die Beobachtungen und Entdeckungen gehen jedoch weiter, so dass es möglich ist, dass in Zukunft neue Jupitermonde entdeckt werden.

Ioist der dem Jupiter am nächsten liegende Mond und der viertgrößte Mond im Sonnensystem. Es ist für seine intensive vulkanische Aktivität bekannt, an deren Oberfläche Lavaausbrüche sichtbar sind. Io hat einen felsigen Kern und eine sehr dünne Atmosphäre, die hauptsächlich aus Schwefeldioxid besteht. Seine intensive vulkanische Aktivität ist auf die Wirkung der Gezeitenkräfte zurückzuführen, die durch die Anziehungskraft des Jupiter erzeugt werden.

Europaist einer der galiläischen Monde des Jupiter und etwas kleiner als der Erdmond. Er besteht hauptsächlich aus Gestein und Eis und gilt als einer der vielversprechendsten Orte für die Suche nach außerirdischem Leben im Sonnensystem. Beobachtungen ergaben das Vorhandensein eines unterirdischen Ozeans aus flüssigem Wasser unter seiner gefrorenen Oberfläche mit möglicher Wechselwirkung zwischen dem Wasser und dem Gesteinskern.

Ganymedist der größte Mond im Sonnensystem und größer als der Planet Merkur. Es besteht aus einer Eiskruste, einem Gesteinsmantel und einem metallischen Kern. Ganymed ist der einzige bekannte Mond, der wahrscheinlich aufgrund seines rotierenden flüssigen Kerns ein eigenes Magnetfeld erzeugt.

Callistoist auch ein galiläischer Jupitermond und der zweitgrößte Mond im Sonnensystem. Es hat eine Eiskruste, einen Gesteinsmantel und einen felsigen Kern. Callisto ist Jupiters ältester Mond, dessen Oberfläche mit Einschlagskratern übersät ist, was darauf hindeutet, dass er im Laufe der Zeit nur wenige geologische Veränderungen erfahren hat.

Die wichtigsten Weltraummissionen zum Planeten Jupiter

1972: Pioneer 10 (USA) war eine unbemannte Raumsonde, die am 2. März 1972 von der NASA gestartet wurde. Sein Hauptziel bestand darin, Jupiter aus nächster Nähe zu untersuchen und Daten und Bilder des Planeten zu übertragen. Pioneer 10 flog am 3. Dezember 1973 an Jupiter vorbei und flog dabei in einer Entfernung von etwa 130.000 Kilometern von der Planetenoberfläche vorbei. Die Sonde lieferte die ersten Nahaufnahmen von Jupiter und enthüllte Details der Atmosphäre, Wolkenbänder und des Großen Roten Flecks.

1973: Pioneer 11 (USA) war eine unbemannte Raumsonde, die am 6. April 1973 von der NASA gestartet wurde. Ihr Hauptziel bestand darin, Jupiter und seine Monde aus nächster Nähe zu studieren und ihre Reise über Jupiter hinaus in andere Regionen des Sonnensystems fortzusetzen.

1977: Voyager 1 (USA) wurde am 5. September 1977 von der NASA gestartet. Sein ursprüngliches Ziel war die Erforschung der Riesenplaneten des Sonnensystems, darunter Jupiter und Saturn. Voyager 1 führte im März 1979 einen Vorbeiflug am Jupiter durch und lieferte detaillierte Bilder des Planeten, seiner Monde und seiner turbulenten Atmosphäre. Die Sonde nahm bemerkenswerte Bilder des Großen Roten Flecks des Jupiter auf und entdeckte aktive Vulkane auf dem Mond Io. Nach ihrem Vorbeiflug am Jupiter setzte Voyager 1 ihre Reise außerhalb des Sonnensystems fort und erreichte 2012 als erste Sonde den interstellaren Raum. Voyager 1 sendet weiterhin Daten aus dem interstellaren Raum, wenn auch in extrem großer Entfernung von der Erde.

1977: Voyager 2 (USA) wurde von der NASA am 20. August 1977 kurz vor Voyager 1 gestartet. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun zu untersuchen. Damit war sie die einzige Sonde, die alle vier dieser Riesenplaneten besucht hat. Voyager 2 flog im Juli 1979 am Jupiter vorbei und machte detaillierte Bilder des Planeten, seiner Monde und Ringe. Die Sonde untersuchte auch die Eismonde des Jupiter, darunter Europa und Ganymed, und entdeckte einige interessante geologische Merkmale. Nach Jupiter setzte Voyager 2 seine Mission fort und flog 1981 an Saturn, 1986 an Uranus und 1989 an Neptun vorbei und lieferte wertvolle Daten über diese Planeten und ihre Monde. Voyager 2 ist weiterhin in Betrieb und sendet Daten aus dem interstellaren Raum, sogar noch weiter von der Erde entfernt als Voyager 1.

1989: Galileo (USA und Europa) war eine Raumsonde, die am 18. Oktober 1989 von der NASA gestartet wurde. Sein Hauptziel bestand darin, Jupiter, seine Monde und seine Umgebung über einen längeren Zeitraum zu untersuchen. Galileo nutzte die Gravitationsunterstützung von Erde und Venus, um im Dezember 1995 Jupiter zu erreichen. Als Galileo den Jupiter umkreiste, begann er mit der Erforschung des Planeten, seiner Monde und seiner Magnetosphäre. Die Sonde lieferte detaillierte Bilder von Jupiter und enthüllte Merkmale seiner turbulenten Atmosphäre, einschließlich des Großen Roten Flecks. Galileo entdeckte außerdem aktive Vulkane auf dem Mond Io, potenzielle Seen und Ozeane auf Europa, chaotisches Gelände auf Ganymed und Krater auf Callisto. Die Galileo-Mission dauerte mehr als 14 Jahre und übertraf damit deutlich die ursprünglich geplante Laufzeit. Die Mission endete im September 2003 mit einem kontrollierten Abstieg von Galileo in die Jupiteratmosphäre, um eine Kontamination potenziell bewohnbarer Monde zu verhindern.

1990: Ulysses (USA und Europa) wurde am 6. Oktober 1990 mit dem Space Shuttle Discovery der NASA gestartet. Die Sonde nutzte die Gravitationsunterstützung von Jupiter, um die Bahnneigung zu ändern und einen noch nie dagewesenen Blick auf die Polarregionen der Sonne zu erhalten. Ulysses war die erste Mission, die die Pole der Sonne in einer polaren Umlaufbahn untersuchte und einzigartige und detaillierte Beobachtungen des Magnetfelds, des Sonnenwinds und energiereicher Teilchen ermöglichte. Die Mission sammelte auch Daten über die interplanetare Umgebung, darunter Magnetfelder, kosmischen Staub und kosmische Strahlung. Ulysses flog im Februar 1992 am Jupiter vorbei und nutzte die Schwerkraftunterstützung, um seine Umlaufbahn anzupassen und in Richtung der Polarregionen der Sonne zu fliegen. Die Ulysses-Mission dauerte mehr als 18 Jahre, weit über die ursprünglich geplante Lebensdauer hinaus. Die Sonde stellte im Juni 2009 ihren Betrieb ein, nachdem sie eine beträchtliche Menge an Daten über die Sonne und die interplanetare Umgebung geliefert hatte.

1997: Cassini-Huygens (USA und Europa) wurde am 15. Oktober 1997 gestartet und bestand aus zwei Elementen: der Cassini-Sonde und dem Huygens-Landemodul. Die Cassini-Sonde war in erster Linie für die Erforschung des Planeten Saturn und seiner Monde verantwortlich, während das Landemodul Huygens für die Landung auf dem Saturnmond Titan konzipiert war. Cassini führte im Jahr 2000 einen Vorbeiflug am Jupiter durch und nutzte dabei die Gravitationsunterstützung des Planeten, um Saturn zu erreichen. Nach seiner Ankunft am Saturn im Jahr 2004 begann Cassini mit einer Mission zur eingehenden Erforschung des Planeten, seiner Ringe und seiner vielen Monde. Cassini lieferte detaillierte Bilder und Daten des Saturn und enthüllte Details über seine Atmosphäre, Stürme, komplexe Ringe und zahlreiche Satelliten. Im Dezember 2004 trennte sich das Huygens-Landemodul von Cassini und landete im Januar 2005 erfolgreich auf Titan. Damit war es die erste Sonde, die auf einem Mond eines anderen Planeten im Sonnensystem außerhalb der Erde landete. Die Cassini-Huygens-Mission endete im September 2017 mit einem kontrollierten Tauchgang von Cassini in die Saturnatmosphäre und beendete damit ihre operative Mission. Die von Cassini-Huygens gesammelten Daten haben unser Verständnis des Saturn, seiner Monde, seiner Ringe und der Umgebung des Saturnsystems erheblich verbessert.

2011: Juno (USA) wurde am 5. August 2011 von der Startbasis Cape Canaveral, Florida, gestartet. Sein Hauptziel besteht darin, den Ursprung und die Entwicklung des Jupiter besser zu verstehen, indem seine Atmosphäre, seine innere Struktur, sein Magnetfeld und seine Zusammensetzung untersucht werden. Juno nutzt eine polare Umlaufbahn um Jupiter, um den Planeten aus nächster Nähe zu untersuchen und detaillierte Daten zu sammeln. Die Mission hat eine geplante Laufzeit von 20 Monaten, in denen Juno in relativ geringer Entfernung vom Planeten nahe am Jupiter vorbeifliegt. Juno ist mit hochentwickelten wissenschaftlichen Instrumenten ausgestattet, darunter Kameras, Spektrometer und Teilchendetektoren, die Daten über die Atmosphäre, Zusammensetzung und innere Struktur des Jupiter sammeln. Zu Junos wissenschaftlichen Zielen gehört die Untersuchung des gewaltigen atmosphärischen Sturms des Jupiters, der als „Großer Roter Fleck“ bekannt ist, sowie die Suche nach Wasser und Hinweisen auf Prozesse der Planetenentstehung. Juno half auch dabei, das Magnetfeld des Jupiter zu kartieren und Daten über seine polaren Polarlichter zu sammeln. Die Juno-Mission wurde mehrmals verlängert und ist weiterhin in Betrieb und sammelt wertvolle Daten über Jupiter.

2023: JUICE (JUpiter ICy Moons Explorer). Ziel dieser Mission der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) ist die Erforschung der Jupitermonde, insbesondere Ganymed, Callisto und Europa, um ihre potenzielle Bewohnbarkeit und geologische Entwicklung besser zu verstehen.

2024: Europa Clipper (Vereinigte Staaten). Ziel dieser Mission ist es, den Eismond Europa, einen der Jupitermonde, zu untersuchen, indem nahe Vorbeiflüge durchgeführt werden, um seine Atmosphäre, Oberfläche und Zusammensetzung zu analysieren.



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