Beschreibung des Bildes: Saturn in echten Farben, aufgenommen am 27. März 2004 von Cassini, 300 Millionen km von Saturn entfernt. Der Globus erscheint orange und zeigt eine mit Methan beladene Atmosphäre. Diese Ringe erscheinen transparent wie Ring C (Ring in der Nähe des Planeten). Sonnenlicht dringt durch die Ringe und die in den Ringen enthaltenen kleinen Partikel streuen das blaue Licht, das auf die Saturnkugel projiziert wird, stark. Zum Vergleich der Durchmesser von Saturn und Erde ist die Erde im kleinen Rahmen dargestellt.
Bildquelle:NASA Cassni.
Auf dem nebenstehenden Foto ist auf der Südhalbkugel des Saturn Sommer, während auf der Nordhalbkugel Winter ist. Saturn dreht sich in nur 10 Stunden so schnell, dass die Zentrifugalkraft die Winde dazu zwingt, parallel zum Äquator zu wehen, was den Effekt der horizontalen Streifen erklärt, die wir auf seiner Oberfläche beobachten. Daher sind die starken Winde des Planeten auf die Rotationsgeschwindigkeit des Saturn zurückzuführen.
Die Ringe und Satelliten bilden ein kohärentes Ganzes, beeinflussen sich gegenseitig und respektieren ein durch die Himmelsmechanik geschaffenes Gleichgewicht. Dieses Gleichgewicht ist jedoch fragil und wird nur eine kurze Lebensdauer haben (einige hundert Millionen Jahre).
Die Ringe: Saturn ist von einem komplexen Ringsystem umgeben, das hauptsächlich aus kleinen Eisfragmenten besteht, die von der Größe eines Sandkorns bis zur Größe eines Autos reichen. Diese Eispartikel sind mit Gesteinsmaterialien und Staub vermischt.
Die Ringe sind in mehrere Hauptbänder unterteilt, die durch die Buchstaben A bis F gekennzeichnet sind. Das breiteste und hellste Band ist Ring A, während Ring B das hellste und breiteste ist. Der Ursprung der Saturnringe ist nicht vollständig geklärt, es wird jedoch angenommen, dass sie aus Überresten eingefangener Monde oder aus Material entstanden sein könnten, das aufgrund der Gezeitenkräfte des Saturn nie in der Lage war, einen vollständigen Mond zu bilden
Der große sechseckige Fleck: In der Nähe des Nordpols des Saturn befindet sich eine sechseckige atmosphärische Formation, die als Großer Sechseckiger Fleck bekannt ist. Es handelt sich um eine regelmäßige Struktur mit sechs nahezu gleichen Seiten. Der Seitendurchmesser des Sechsecks beträgt etwa 13.800 Kilometer und ist damit größer als die Erde. Die Höhe des Flecks von den Wolken der Atmosphäre bis zur Spitze beträgt etwa 60 Kilometer. Der Große Sechseckige Fleck dreht sich mit dem Planeten Saturn, jedoch mit einer anderen Geschwindigkeit als andere Teile der Atmosphäre. Dadurch entsteht eine stabile und beständige Struktur.
Titanmond: Titan ist der größte Saturnmond und der zweitgrößte Mond im Sonnensystem nach Jupiters Ganymed. Seine Größe ist größer als die des Planeten Merkur. Titan hat eine dichte Atmosphäre, die hauptsächlich aus Stickstoff mit Spuren von Methan, Ethan und anderen Kohlenwasserstoffen besteht. Er ist der einzige bekannte Mond, der über eine nennenswerte Atmosphäre verfügt.
Die gefrorenen Monde: Enceladus ist ein kleiner Saturnmond, der für seine Eisgeysire bekannt ist. Diese Geysire schleudern Wasserdampf, Eis und Partikel aus Brüchen auf ihrer Oberfläche in den Weltraum. Sie weisen auf das Vorhandensein eines unterirdischen Ozeans aus flüssigem Wasser hin, der günstige Bedingungen für Leben bieten könnte.
Die Oberfläche von Tethys besteht hauptsächlich aus Wassereis. Es gibt auch ein großes Merkmal namens Ithaka-Tal, eine lange Gletscherspalte, die durch die südliche Hemisphäre verläuft.
Dione ist ein weiterer Saturnmond, der mit Wassereis bedeckt ist. Es verfügt über spektakuläre Klippen und Einschlagskrater. Beobachtungen deuten auf das Vorhandensein eines unterirdischen Ozeans aus flüssigem Wasser hin.
Rhea hat auch eine eisige Oberfläche. Es zeichnet sich durch riesige Netzwerke von Brüchen aus, die „Streifen“ genannt werden und die seine Oberfläche bedecken.
Iapetus hat eine kontrastierende Oberfläche mit einer Hälfte dunkler und einer Hälfte heller. Dieser Farbunterschied ist auf das Vorhandensein dunkler organischer Stoffe auf einem Teil der Oberfläche zurückzuführen.
Atmosphärische Stürme: Saturn ist erheblichen atmosphärischen Stürmen und Wirbeln ausgesetzt, darunter Gewitter und Partikelwolken. Der Große Dunkle Fleck ist ein anhaltender Sturm, der seit Jahrzehnten beobachtet wird. Es hat ein dunkles, ovales Aussehen auf der Saturnoberfläche und ist um ein Vielfaches größer als die Erde.
Saturn verfügt über starke atmosphärische Jets, bei denen es sich um schnelle, anhaltende Luftströme in seiner Atmosphäre handelt. Diese Jets tragen zur Entstehung und Stabilität von Stürmen und atmosphärischen Formationen bei.
Saisonale Variationen: Wie die Erde unterliegt Saturn aufgrund der Neigung seiner Achse jahreszeitlichen Schwankungen. Dies führt zu Veränderungen der atmosphärischen Muster und der Wolkenverteilung.
Die Atmosphäre: Saturns Atmosphäre besteht hauptsächlich aus Wasserstoff (ca. 96 %) und Helium (ca. 3 %), mit geringen Mengen anderer Gase und Verbindungen. Diese dichte, dichte Atmosphäre ist auch die Heimat vieler atmosphärischer Phänomene, darunter Stürme und Wolkenformationen, die dem Saturn sein unverwechselbares Aussehen verleihen. In der Saturnatmosphäre bilden sich atmosphärische Wellen, die wellenartige Muster in den Wolken erzeugen.
Die Polarlichter: Wie auf der Erde zeigt Saturn polare Polarlichter, Lichtphänomene, die durch die Wechselwirkung geladener Teilchen mit seinem Magnetfeld entstehen.
1979: Die Raumsonde Pioneer 11 war eine NASA-Mission, die am 6. April 1973 mit dem Ziel gestartet wurde, die Riesenplaneten Jupiter und Saturn zu erforschen. Obwohl die Mission nicht speziell der Erforschung des Saturn gewidmet war, lieferte Pioneer 11 während seines Vorbeiflugs im September 1979 wertvolle Daten über diesen Planeten.
1980: Die Sonde Voyager 1 ist eine Weltraummission der NASA, die am 5. September 1977 mit dem Ziel gestartet wurde, die Riesenplaneten des Sonnensystems, insbesondere Jupiter und Saturn, zu erforschen. Das Hauptziel der Mission von Voyager 1 bestand darin, die Eigenschaften und Umgebungen der Riesenplaneten des Sonnensystems, einschließlich Jupiter und Saturn, sowie ihrer Monde und Ringe zu untersuchen. Nach ihrem Vorbeiflug am Jupiter setzte Voyager 1 ihre Reise zum Saturn fort. Am 12. November 1980 passierte die Sonde nahe Saturn und lieferte detaillierte Bilder und Messungen des Planeten, seiner Ringe und einiger seiner Monde, darunter Titan. Nach ihrem Vorbeiflug am Saturn setzte Voyager 1 ihre Reise durch das Sonnensystem fort. Am 25. August 2012 erreichte die Sonde als erstes menschliches Objekt den interstellaren Raum und markierte damit einen historischen Moment in der Weltraumforschung.
1981: Die Sonde Voyager 2 ist eine Weltraummission der NASA, die am 20. August 1977 kurz vor ihrer Zwillingsschwester Voyager 1 gestartet wurde. Ihr Hauptziel war die Erforschung der Riesenplaneten des Sonnensystems, darunter Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Voyager 2 führte am 25. August 1981, etwa neun Monate nach Voyager 1, einen Vorbeiflug am Saturn durch. Die Sonde lieferte detaillierte Bilder und Messungen des Planeten, seiner Ringe, Monde und Atmosphäre.
2004: Die Cassini-Huygens-Sonde wurde am 15. Oktober 1997 gestartet und erreichte nach einer siebenjährigen Reise am 1. Juli 2004 den Saturn. Die Cassini-Huygens-Mission war eine Zusammenarbeit zwischen der NASA, der ESA (Europäische Weltraumorganisation) und der ASI (italienische Weltraumorganisation) zur Erforschung des Planeten Saturn und seines Systems. Die Mission wurde nach dem italienischen Astronomen Giovanni Cassini, der die Saturnringe entdeckte, und dem niederländischen Wissenschaftler Christiaan Huygens, der den Mond Titan entdeckte, benannt. Die Cassini-Sonde führt seit mehr als 13 Jahren umfassende Erkundungen des Saturn und seiner Monde durch und liefert dabei unschätzbare Daten über den Planeten, seine Ringe und Monde. Der Huygens-Lander landete auch auf dem Mond Titan und lieferte die ersten Bilder und Daten von seiner Oberfläche.