Wenn wir den Nachthimmel beobachten, unterscheiden wir zwei Arten von Lichtern: Einige funkeln hell, andere leuchten gleichmäßig. Dieses Phänomen ist auf atmosphärische Turbulenzen zurückzuführen. Die sehr weit entfernten Sterne werden als Punktquellen gesehen, während die näher gelegenen Planeten eine kleine scheinbare Scheibe darstellen. Dieser Unterschied ist entscheidend.
Die Atmosphäre ist nicht homogen. Es besteht aus Luftzellen mit variabler Temperatur, Druck und Luftfeuchtigkeit. Diese Unterschiede erzeugen Brechungsindexgradienten. Wenn ein Lichtstrahl diese beweglichen Zellen durchquert, wird er zufällig abgelenkt (Mehrfachbrechung). Diese Bewegung verändert die scheinbare Richtung des von den Sternen kommenden Lichts: Dies ist das, was wir als Funkeln wahrnehmen.
Sternenlicht kommt als schmaler Strahl an, der von jeder atmosphärischen Schicht beeinflusst wird. Das Licht eines Planeten hingegen kommt von einer kleinen Scheibe (einige Bogensekunden), die aus vielen Strahlen besteht, die aus verschiedenen Bereichen der Scheibe kommen. Schwankungen aufgrund von Turbulenzen gleichen sich statistisch aus. Ergebnis: Das Lichtsignal wird geglättet und das Licht erscheint stabil.
Die nächsten Sterne haben einen scheinbaren Durchmesser in der Größenordnung von einigen Millibogensekunden. Planeten wie Venus oder Jupiter können eine Größe von 10 bis 50 Bogensekunden erreichen, was visuell bis zu 1000-mal größer ist. Dieser größere Durchmesser macht den entscheidenden Unterschied darin, wie die Atmosphäre mit Licht umgeht. Es handelt sich um einen geometrischen optischen Effekt.
Je näher ein Stern am Horizont ist, desto mehr Luftschichten durchdringt sein Licht und desto stärker funkelt er. Dieses Phänomen verstärkt sich in Städten aufgrund der thermischen Instabilität. Andererseits sind in der Höhe (astronomische Observatorien) die Turbulenzen geringer und die Sterne erscheinen stabiler.
| Merkmal | Sterne | Planeten | Visuelle Konsequenz |
|---|---|---|---|
| Entfernung zur Erde | Lichtjahre | Von 40 Millionen auf 1,5 Milliarden km | Heller Punkt vs. sichtbare Scheibe |
| Scheinbarer Durchmesser | <0,01" | Bis zu 50" | Punkt vs. erweiterte Quelle |
| Auswirkung von Turbulenzen | Sehr ausgeprägt | Abgeschwächt | Flimmern vs. Stabilität |
| Optischer Ausgleich | Keiner | Ja (räumlicher Durchschnitt) | Instabiles Signal vs. geglättetes Signal |
Referenzen:ESO – Warum Sterne funkeln, NASA Night Sky Network, Himmel & Teleskop.
Das Funkeln von Sternen ist nicht auf ihre Natur zurückzuführen, sondern auf die Art und Weise, wie ihr Licht mit der Erdatmosphäre interagiert. Es handelt sich um ein präzises physikalisches Phänomen, das die Grenzen unserer Sicht vom Boden aus aufzeigt. Die näheren Planeten entgehen dieser Illusion aufgrund ihrer größeren scheinbaren Größe. Ein einfacher Blick in den Himmel ermöglicht es Ihnen bereits, einen Stern von einem Planeten zu unterscheiden.