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Letzte Aktualisierung: 2. August 2025

Zwergplaneten: Diese vergessenen Welten des Sonnensystems

Größe von Zwergplaneten im Vergleich zur Erde

Definition eines Zwergplaneten gemäß der IAU

Nach Angaben der Internationalen Astronomischen Union (IAU) ist ein Zwergplanet ein Himmelskörper, der folgende Bedingungen erfüllt: Er umkreist die Sonne, hat genügend Masse, damit seine Schwerkraft die starren Kräfte des Festkörpers überwinden kann, was ihm eine nahezu kugelförmige Form verleiht (hydrostatisches Gleichgewicht), hat seine Umlaufbahn nicht von anderen Trümmern befreit und ist kein Satellit eines anderen Planeten.

Die Vergessenen des Sonnensystems

DERZwergplanetennehmen einen einzigartigen Platz in der Hierarchie der Himmelskörper ein. Sie wurden 2006 von der Internationalen Astronomischen Union definiert. Sie umkreisen die Sonne, haben genügend Masse, um eine Kugelform anzunehmen, haben ihre Umlaufbahn jedoch nicht „gereinigt“. Dieser Zwischenstatus zwischen großen Planeten und kleinen Körpern macht ihre Klassifizierung manchmal umstritten, wie im symbolträchtigen Fall von Pluto.

Die meisten Zwergplaneten befinden sich auf dem PlanetenKuipergürteloder darüber hinaus (wie Eris), aber einige, wie Ceres, sind in der zu findenAsteroidengürtelzwischen Mars und Jupiter. Sie spielen eine wesentliche Rolle beim Verständnis der Planetenentstehung und der Anfangsbedingungen des Sonnensystems. Ihre Zusammensetzung, die oft reich an Eis, Silikaten und organischen Verbindungen ist, macht sie zu wertvollen Zielen für die Weltraumforschung.

Vergleichstabelle der wichtigsten Zwergplaneten

Eigenschaften der wichtigsten Zwergplaneten des Sonnensystems
NameDurchmesserDurchschnittliche Entfernung zur SonneOrtOrbit-TypDatum der Entdeckung
Pluto2.377 km5,91 Milliarden kmKuipergürtelResonant (3:2 mit Neptun)1930
Eris2.326 km10,12 Milliarden kmStreuscheibeSDO (exzentrische und geneigte Umlaufbahn)2005
Gonggong1.230 km10,67 Milliarden kmVerstreute ScheibeSDO2007
Makemake1.434 km6,85 Milliarden kmKuipergürtelKalter Klassiker2005
Haumea1.632 × 1.000 km6,45 Milliarden kmKuipergürtelResonanz (12:7)2004
Quaoar1.110 km6,43 Milliarden kmKuipergürtelHeißer Klassiker2002
2002 MS₄934 km6,41 Milliarden kmKuipergürtelKlassiker2002
Ceres940 km414 Millionen kmAsteroidengürtelStabile, kreisförmige Umlaufbahn1801
Sedna995 km13,6 Milliarden kmInterne Oort-WolkeFreistehend (freistehender TNO)2003
Orkus910 km5,87 Milliarden kmKuipergürtelResonant (3:2 mit Neptun)2004
Salacia850 km6,48 Milliarden kmKuipergürtelHeißer Klassiker2004
Varda740 km6,69 Milliarden kmKuipergürtelKlassiker2003
Ixion620 km5,91 Milliarden kmKuipergürtelResonant (3:2 mit Neptun)2001
Varuna668 km6,41 Milliarden kmKuipergürtelHeißer Klassiker2000

Quellen:NASA – Übersicht über Zwergplaneten, Minor Planet Center (MPC), Internationale Astronomische Union, JPL-Datenbank für kleine Körper.

Hinweis: :
DERStreuscheibe(oder Scattered Object Disk) ist eine dynamische und instabile Region des Sonnensystems, die sich jenseits des Kuipergürtels befindet und verstreute Eiskörper auf sehr exzentrischen und geneigten Umlaufbahnen enthält.

Der Fall von Ceres und dem Asteroidengürtel

Der Fall von Ceres

Ceres ist das größte Objekt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Mit einem Durchmesser von etwa 940 km verfügt es über genügend Masse und Schwerkraft, um eine nahezu kugelförmige Form beizubehalten, die für das hydrostatische Gleichgewicht charakteristisch ist. Aus diesem Grund hat die Internationale Astronomische Union (IAU) ihn offiziell als Zwergplaneten eingestuft. Seine stabile Position im Asteroidengürtel und seine Umlaufbahn um die Sonne bestätigen diesen einzigartigen Status in dieser Region des Sonnensystems.

Warum nicht auch andere Zwergplaneten im Asteroidengürtel?

Die anderen großen Körper im Asteroidengürtel wie Vesta, Pallas oder Hygiea sind zwar relativ groß, erfüllen aber noch nicht vollständig die Kriterien, die einen Zwergplaneten definieren. Ihre Größe ist kleiner und ihre Form weniger kugelförmig als die von Ceres, was auf ein unvollständiges Gravitationsgleichgewicht hinweist. Darüber hinaus wurden diese Stellen noch nicht offiziell von der IAU neu klassifiziert. Allerdings liefern die jüngsten Fortschritte bei Weltraummissionen, insbesondere der Dawn-Sonde, präzise Daten, die zu einer künftigen Überarbeitung dieser Klassifizierung führen könnten.

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